Handwerken: Do it yourself

Sprüche wie „Das ist nichts für eine Frau“ oder „Mädels können sowas nicht“ gibt es heute landauf, landab immer noch zuhauf. Lassen Sie sich nicht einreden, dass Sie als Frau keine Renovierungsarbeiten erledigen können.

Wagen Sie sich ruhig mal an ein „Do-it-MYSELF“-Projekt! Sie können alles lernen, was Sie sich vornehmen. Es gibt genügend Informations­quellen und Anleitungen: „Schritt-für-Schritt“-Mitmach-Videos im Internet, Info-Faltblätter von Baumärkten, sogar Vor-Ort-Workshops in Baumärkten.

Haben Sie den Handwerkern zugesehen, als sie das letzte Mal bei Ihnen gearbeitet haben? Ergreifen Sie die Gelegenheit und fragen Sie, worauf man achten muss, warum dies oder jenes so und nicht anders gemacht wird. Vom Profi lernt man am allerbesten. Und Sie werden sehen, die meisten Handwerker freuen sich, wenn man Interesse an ihrer Arbeit hat und sie ihr Wissen aus der Praxis weitergeben können.

Falls Sie noch nie mit Pinsel und Farbe gearbeitet oder sich mit dem Handwerken beschäftigt haben, ist es natürlich ungewohnt. Aber Sie werden sehen, wie schnell Sie lernen, mit den unterschiedlichen Werkzeugen und Werkstoffen umzugehen, wieviel Spaß es macht und wieviel Freude Sie daran haben werden, dass Sie es selber geschafft haben.

Also fassen Sie Mut – Sie schaffen das!

Ihr Zuhause ist Ihr Rückzugsort. Wenn Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung renovieren wollen, planen Sie ausreichend Zeit dafür ein. Seien Sie sich gleich zu Beginn darüber im Klaren, dass eine Renovierung einen großen Zeit- und Arbeitsaufwand bedeutet. Das Tapezieren, Streichen und das Verlegen eines neuen Bodens benötigen außerdem einiges an Geld.

1. Die richtige Planung
   Wenn Sie „zur Tat schreiten“ und mit dem Handwerken anfangen möchten, sollten Sie Ihre Aktion detailliert planen, um später unnötige Arbeit oder Stress zu vermeiden. Seien Sie sich also im Klaren darüber, was Sie im Haus renovieren möchten, wen Sie gegebenenfalls engagieren müssen oder ob Sie bestimmte Arbeiten nicht auch selber bzw. allein durchführen können.
2. Vorbereitung der Untergründe
   Bevor Sie loslegen – und das gilt für Wand- und Fußbodenerneuerung gleicher­maßen: Egal welche Renovierungsmaßnahmen Sie umsetzen möchten, für den perfekten Look am Ende sind die Vorarbeiten von entscheidender Wichtigkeit! Restloses Entfernen alter Anstriche oder Tapeten, präzises Abkleben, Verspachteln von Vertiefungen, Grundieren etc. – all diese Dinge tragen zum Gelingen der Verschönerungsaktion bei. Befolgen Sie unbedingt die Verarbeitungshinweise auf der jeweiligen Verpackung und halten Sie sich an Mengen- und Temperaturangaben sowie an die erforderlichen Trocknungs- oder Wartezeiten.
3. Ein neuer Anstrich
   Die bei einer Renovierung am häufigsten vorgenommene Änderung ist ein neuer Anstrich. Möchten Sie Ihre Wände standardmäßig in Weiß streichen oder es auch einmal mit einer neuen Farbe ausprobieren? Wandfarbe ist für gewöhnlich nicht so preisintensiv und mit der Auswahl einer neuen Farbe lässt sich die gesamte Atmosphäre im Zuhause verändern.
4. Flüssigtapete
   Flüssigtapete aus einem Mix an natürlichen Materialien helfen das Raumklima zu verbessern. Hier gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, Ihre Wand mit atmungsaktiven, feuchtigkeitsregulierenden Mischungen aus Baumwolle, Seide oder Zellulose zu verschönern, die allen Anforderungen an Ihren Wohnkomfort gerecht werden. Sie sind zudem schwer entflammbar und schimmelresistent. Hochwertiges Material hat seinen Preis, schafft aber ein außergewöhnliches Wohlfühlklima in Ihren eigenen Wänden.
5. Strukturputz
   Leicht zu verarbeiten und in vielen Farben und Strukturen erhältlich. Mögen Sie es rustikal, dann wählen Sie eine grobe Struktur und tragen die Masse mit einer Spachtel auf. Sie bevorzugen eher feine Linien? Dann verwenden Sie einen breiten Pinsel und tragen feinkörnigen Strukturputz in kreisenden Bewegungen aus dem Handgelenk auf.
6. Neue Fliesen
   Möchten Sie die Neugestaltung Ihres Badezimmers oder Ihrer Küche einmal in Angriff nehmen? Neue Fliesen bieten hier eine großartige Möglichkeit. Momentan sind insbesondere Mosaikfliesen sehr beliebt und sorgen für einen luxuriösen Look in Ihrem Haus.
7. Neue Türen und Fenster
   Die Türen oder Fenster im Haus oder in der Wohnung lassen sich nicht mehr korrekt schließen oder problemlos öffnen? Spüren Sie vielleicht sogar einen Windzug im Zimmer? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, Türen und Fenster zu ersetzen. Hier bietet sich ein professioneller Schreiner an, der Ihnen dabei hilft, den Austausch professionell vorzunehmen. Auch moderne Kunststofffenster gewinnen immer mehr Freunde. Sie weisen nicht nur hohe Schalldichtigkeit und sehr gute Isolierwerte auf, sondern haben zudem den Vorteil, dass sie nicht nachgestrichen werden müssen.
8. Mit Kleinigkeiten Veränderung schaffen
   Sie haben momentan nicht das nötige Kleingeld für eine Renovierung? Auch kleine, kostengünstige Renovierungsarbeiten im Haus können eine große Veränderung herbeiführen. Eine neue Farbe für Ihre Holzfenster, das Abschleifen eines Holzbodens oder der Austausch der Fußbodenleisten können ein völlig neues Erscheinungsbild schaffen. Ein Teppich in einer anderen Farbe oder neue Dekoration im Haus sind ebenfalls ein tolles und einfaches Mittel, um frischen Wind in Ihr Zuhause zu bringen.

Wenn Sie vorhaben, die Wände oder Decken in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zu streichen, gehört das Verputzen der Löcher zu den wichtigsten Vorbereitungen beim Handwerken und Renovieren. Mit Hilfe eines Spachtels und Spachtelmasse ist dies kein großer Aufwand und lässt sich innerhalb weniger Minuten erledigen.

Dazu folgen Sie am besten dieser Anleitung Schritt für Schritt:

1. Entfernen Sie Nägel, Schrauben und Dübel aus der Wand und Decke. Nägel lassen sich ganz einfach mit Hilfe einer Kneifzange herausziehen, für Schrauben verwenden Sie einen Schraubendreher und drehen die Schraube fast komplett heraus. Dann können Sie die Schraube samt Dübel vorsichtig herausziehen. Falls sich dabei das Loch vergrößert, ist das nicht weiter schlimm. Sie werden es ja ohnehin komplett verschließen.
2. Säubern Sie die Nagel- und Bohrlöcher. Damit sich die Spachtelmasse perfekt dem Untergrund anpassen kann, saugen Sie die Löcher einfach mit einem Staubsauger gründlich aus.
3. Benutzen Sie bei größeren Löchern Tiefengrund. Es ist ratsam, besonders bei großen oder tiefen Löchern vor der Spachtelmasse etwas Tiefengrund in das Loch zu geben. Alternativ können Sie das Loch auch mit ein wenig Wasser benetzen. So kann die Spachtelmasse eine optimale Haftwirkung erreichen.
4. Rühren Sie die Spachtelmasse an. Verfahren Sie gemäß der Anleitung auf der Verpackung, wenn Sie das Spachtelpulver in einen dafür vorgesehenen Becher mit der angegebenen Menge Wasser vermischen. Für kleinere Wandlöcher können Sie bereits fertige Spachtelmasse verwenden.
5. Verspachteln Sie das Loch mit dem Füllstoff. Füllen Sie die Spachtelmasse mit einer schmalen Spachtel in das Wandloch. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume zurückbleiben und die Masse wirklich das ganze Loch komplett ausfüllt. Arbeiten Sie schnell, denn die Masse trocknet rasch an. Abschließend streichen Sie die Masse an der Wand mit der Spachtel glatt.
6. Bei Rauputz mit einem Reibebrett arbeiten. Wenn Sie auf Rauputz arbeiten, sollten Sie die Löcher nach dem Auffüllen mit einem Reibebrett bearbeiten und dazu mehrmals über die korrigierten Stellen fahren.
7. Warten Sie ab, bis der Füllstoff getrocknet ist. Für gewöhnlich beträgt die Trockenzeit etwa 30 bis 60 Minuten. Bei großen Löchern dauert es etwas länger.
8. Glätten Sie die verspachtelten Stellen mit Schleifpapier. Sollten Sie noch Unebenheiten in der Wand feststellen, können Sie diese mit Schleifpapier oder einer Schleifmaschine glätten.
9. Streichen oder tapezieren Sie die ausgebesserte Wand oder Decke. Wenn die Spachtelmasse vollständig getrocknet ist, können Sie mit dem Streichen oder Tapezieren beginnen. Danach werden Sie keine Löcher mehr sehen können.